Rückblick zum Gelenkknorpel-Symposium 2019

Dr. med. Olaf Schirmer, Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie und Chirotherapie


Der Gelenkknorpel ist die Struktur, die ein möglichst reibungsarmes Gleiten der Gelenkpartner gegeneinander ermöglicht.

Defekte des Gelenkknorpels sind von großer medizinischer und auch volkswirtschaftlicher Bedeutung. Unbehandelte fokale Knorpelschäden münden zwangsläufig in einer Arthrose, die nicht mehr reversibel ist. Ein daraus folgender Verlust der Gelenkfunktion wäre nur noch durch künstlichen Gelenkersatz zu therapieren.

Seit vielen Jahren besteht das Ziel, einen Knorpelschaden adäquat behandeln zu können. Primär soll dabei ein Fortschreiten des Schadens vermieden und im Idealfall intakter Knorpel mit einer regelrechten Gelenkfunktion wiederhergestellt werden.

Ursachen und Therapiemöglichkeiten eines Knorpelschadens
Einen Überblick über Strategien einer operativen Knorpeltherapie am Kniegelenk, die Bedeutung der zentralen und peripheren Stabilisatoren des Kniegelenkes hinsichtlich des Behandlungsergebnisses und die physiotherapeutischen Möglichkeiten gab das diesjährige Gelenksymposium unter der Leitung von Dr. med. Olaf Schirmer am 27.03.2019 in Frankenberg.

Zusammen mit den Gastreferenten Dr. med. Michael Wagner vom Sporthopaedicum Berlin, Andreas Brandt, Rehabil Hainichen und Ingolf Härtig, selbständiger Sporttherapeut ging Dr. Schirmer speziell auf die Ursachen und Begleitfaktoren von Knorpelschäden sowie Therapiemöglichkeiten am Knie ein und gab einen Überblick über die Behandlung und bisherige Ergebnisse mit einem zellfreien Implantat (CaRes 1 S , Fa. Arthrokinetics).
Dr. Wagner referierte dann über die Möglichkeiten der Therapie mit der Anzüchtung von Knorpelzellen, der sogenannten MACI.
In beiden Vorträgen wurde nochmals explizit auf die Bedeutung von Instabilitäten der Bandstrukturen und von Achsenfehlstellung wie O-und X-Beinen und deren gleichzeitige Mitbehandlung eingegangen.

Andreas Brandt, Physiotherapeut aus Hainichen und Ingolf Härtig, Sportherapeut, referierten über die Möglichkeiten der Vor- und Nachbehandlung von Patienten mit derartigen Knorpelschäden unter Einbeziehung der Trainingstherapie. Hierbei wurden neue Konzepte aufgezeigt, die eine schnellere Wiederherstellung der Funktion des verletzten Kniegelenkes bewirken können.

Um die neuesten Informationen aus Chirurgie, klinischer Praxis und medizinischen Forschungsprojekten aktuell zusammenzuhalten, ist der permanente Austausch der Fachärzte und Therapeuten in interdisziplinärer Zusammenarbeit unabdingbar. So werteten die rund 60 Besucher die Veranstaltung mit deutlichem Gewinn an Erkenntnissen.

 

Um die daraus resultierenden Therapieschemata permanent zum Wohle der Patienten zu bündeln, sind weitere Veranstaltungen dieser Art geplant.

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