Ernährungsmedizin und „funktionelle Medizin“
"Du bist, was du isst!" – Wahrscheinlich noch nie zuvor war die Relevanz dieses uns allen bekannten Spruchs von größerer Bedeutung als in unserer Wohlstandsgesellschaft.
Die Zeiten, als der Mensch Hunger leiden musste, haben in den Industrienationen nur noch wenige Menschen in der Kriegs- und Nachkriegszeit selber erlebt. Heute müssen die meisten von uns weder selbst ihre Lebensmittel produzieren, noch ist „selber kochen“ erforderlich, um satt zu werden. Alle Nahrungsmittel sind praktisch ständig verfügbar, es reichen wenige Handgriffe aus, um abgepacktes Essen in der Mikrowelle oder im Backofen zuzubereiten. Alternativ findet man an praktisch jeder Straßenecke einen Imbiss, an dem man schnell eine Mahlzeit zu sich nehmen kann. Essen muss für die Meisten vor allem „viel, billig und schnell verfügbar“ sein.
Wenig verwunderlich ist es also, dass die typischen Wohlstandserkrankungen (Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Fettstoffwechselstörungen, Muskel- und Gelenkerkrankungen) immer mehr zunehmen. Bereits Kinder leiden heutzutage an „Altersdiabetes“ und viele Menschen müssen aufgrund ihrer chronischen Erkrankungen massenhaft Medikamente einnehmen, wobei die Anzahl der verordneten Präparate in der Regel mit zunehmendem Alter immer mehr wird.
Eine gesunde Ernährung hat nicht nur präventiven Charakter und ermöglicht uns, bis ins hohe Alter gesund und leistungsfähig zu bleiben. Durch eine Ernährungsumstellung lassen sich auch viele bereits manifeste Erkrankungen verbessern und die Anzahl der notwendigen Medikamente reduzieren.
Die Ernährungsmedizin befasst sich mit der Prävention und Therapie von Erkrankungen durch die „richtige“, das heißt in diesem Fall „die für den jeweiligen Patienten in der aktuellen Situation sinnvolle“ Ernährung.
Ergänzend zur Ernährungsmedizin wird bei der „funktionellen Medizin“ der Mensch als komplexes System betrachtet, dessen „Einzelteile“ nicht unabhängig voneinander angesehen und behandelt werden können. Gerade bei chronischen Erkrankungen handelt es sich meistens nicht um die Erkrankung eines einzelnen Organs, sondern um eine Entgleisung des Gesamtsystems, wobei eine Störung häufig die nächste nach sich zieht und so der Patient in einem Circulus vitiosus (Teufelskreis) gefangen ist.
Behandelte Krankheitsbilder
- Übergewicht / Adipositas mehr lesen
- Diabetes mellitus
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Mangelernährung / Untergewicht
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Reizdarm mehr lesen
- Zustand nach Operationen am Verdauungstrakt
- Ernährung bei Krebserkrankungen
- Sporternährung
- chronische Müdigkeit, Leistungsschwäche