Entstehung und Symptome:
Das Karpaltunnelsyndrom entsteht durch eine Druckschädigung des Nervus medianus. Dieser Nerv ist für die motorische und sensible Versorgung des 1. -4. Fingers der Handinnenseite zuständig. Durch die Schädigung dieses Nerves kommt es zu einem Kribbeln und Einschlafen der Hände und nächtlichen Schmerzen.
Bei einer langandauernden Symptomatik kann es auch zu einem Rückgang der Muskulatur kommen, was man vor allem am Daumenballen beobachten kann.
Frauen werden davon dreimal häufiger betroffen als Männer.
Die Ursachen dieser Erkrankung sind vielfältig und auch nicht immer sicher zu klären. Beispiele dafür sind:
- Veränderungen der knöchernen Wände des Karpalkanals
- Entzündungen und Schwellungen der Sehnenscheiden, die den Nerv umgeben
- Rheumatische Erkrankungen
- chronische Überlastungen
Diagnostik:
Typisch für diese Erkrankung sind die Schmerzen und das Kribbeln im 1. – 4. Finger der betroffenen Hand. Beim Klopfen auf die Region des Karpaltunnels kommt es zu Schmerzen und einem elektrisierenden Gefühl der betroffenen Finger (Hofmann-Tinel-Zeichen).
Im weiteren Verlauf ist dann eine Messung der Nervenleitung durch einen Facharzt für Neurologie erforderlich. Hier muss ausgeschlossen werden, dass die Beschwerden durch eine Veränderung der Halswirbelsäule (Bandscheibenvorfall) hervorgerufen werden.
Therapie:
In leichten Fällen ist ein konservativer Behandlungsversuch mit einer nächtlichen Lagerungsschiene, einem Elektrotherapiegerät und einer medikamentösen Behandlung mit nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAR) möglich.
In den anderen Fällen wird eine operative Behandlung notwendig.
Wir führen diese in einer minimalinvasiven, offenen Variante durch.
Dabei wird über einen knapp 2 cm langen Schnitt das Band, das den Karpalkanal überspannt, dargestellt. Dieses wird dann unter Sicht durchtrennt und der Nerv zusätzlich von umgebenden Verwachsungen oder Narbensträngen befreit.
Nachbehandlung:
Unmittelbar nach der Operation wird ein Verband angelegt. Die Fäden werden nach 8–10 Tagen entfernt. Danach empfehlen wird noch eine Schonung für 2 Wochen. Nach 3–6 Monaten ist dann eine neurologische Kontrolluntersuchung anzuraten.