Handchirurgie

Dr. med. Katrin Wünsch

FÄ für Chirurgie | ZB Handchirurgie

Praxis für Unfall- und Handchirurgie | D-Arzt-Praxis

0371 240910-51

Postanschrift:

Goethestraße 5 - 7, 09119 Chemnitz
Eingang D | 3. Etage

MVZ Am Walkgraben Am Walkgraben 31 09119 Chemnitz

  • Unfallchirurgie
  • Chirurgie
  • Handchirurgie

Für die Abklärung von allen handchirurgischen und unfallchirurgischen Krankheitsbildern der oberen Extremität, für Notfall- und Sekundär-Eingriffen im Handbereich, für die operative Versorgung von Nerven-Engpass-Syndromen im Bereich der oberen Extremität und auch für die gesamte postoperative und konservative medizinische Versorgung in diesem Bereich sind wir ein kompetenter Ansprechpartner.

In unserer chirurgischen Praxis im MVZ Am Walkgraben sind wir auf das gesamte operative Spektrum der Handchirurgie spezialisiert. Dazu stehen modern eingerichtete klimatisierte Operationssäle und bequem eingerichtete Aufwachräume zur Verfügung. Dank langjähriger Erfahrung bei operativen Eingriffen und umfassender Kenntnisse mit Problemstellungen der Notfall- und Erstversorgung sind Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung bei unfallchirurgischen Erkrankungen eng miteinander verknüpft.

Sprechzeiten

Mo
08:00 - 12:00
OP
Di
OP
13:30 - 16:00
Mi
07:30 - 12:00
OP
Do
OP
13:30 - 16:00
Fr
07:30 - 11:00
und nach Vereinbarung

Akutsprechzeiten

Mo
08:00 - 09:30
Di
08:00 - 09:30
Mi
08:00 - 09:30
Do
08:00 - 09:30

Sprechzeiten der Gemeinschaftspraxis

Mo
08:00 - 12:00
13:30 - 16:00
Di
07:30 - 12:00
13:30 - 16:00
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07:30 - 12:00
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Do
07:30 - 12:00
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Fr
07:30 - 11:00
und nach Vereinbarung
  • Leistungen
  • Handchirurgie
  • Postoperative Hinweise
  • Download-Bereich
Leistungen
ZUR PATIENTENSEITE DER DGH

Handchirurgie | ambulante Operationen

  • akute Handverletzungen (Sehnen-, Nerven- und Gelenkverletzungen, Verletzung Kapselbandapparat)
  • Dupuytren'sche Kontraktur
  • schnellender Finger/ Schnappfinger
  • Karpaltunnelsyndrom und andere Nervenkompressionen
  • Verletzungen wie z. B. Skidaumen
  • Knochenbrüche an der Hand wie z. B. Kahnbeinbruch oder der Speichenbruch
  • Sehnenscheidenentzündungen
  • degenerative Gelenkerkrankungen z. B. Daumensattelgelenksarthrose
  • Korrekturen fehlverheilter Frakturen und Fehlbildungen
  • Kahnbeinpseudarthrosen
  • Tennisellenbogen

Unfälle | Arbeitsunfälle

  • Teilnahme am D-Arzt-Verfahren Chirurgie
  • handchirurgische Versorgung Arbeitsunfallverletzter im Rahmen des Verletzungsartenverfahrens
  • Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Knochen-, Muskel- und Sehnenverletzungen
  • Röntgen/ Sonografie
  • ambulante Operationen
  • Gips- und Orthesenbehandlung
Handchirurgie

Die Hand ist das einzige Körperteil, welches als Werkzeug sowohl für grobe und kraftvolle als auch für feine und hochspezialisierte Tätigkeiten geeignet ist, sie ist Sinnesorgan und Kommunikationsmittel und nicht zuletzt auch ein Sozialorgan. Nach dem Gesicht ist die Hand das Körperteil, welches am intensivsten den kritischen Blicken der Mitmenschen ausgesetzt ist.

Das Fachgebiet Handchirurgie trägt den auf engsten Raum zusammenliegenden wichtigen anatomisch-funktionellen Strukturen der Hand Rechnung.

Handchirurgen haben sich dazu zusätzlich zu der chirurgischen Facharztausbildung auf die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen der Hand spezialisiert und haben die Expertise in den erforderlichen Operationstechniken (Nervenchirurgie, Mikrochirurgie, Sehnenchirurgie, Knochen und Gelenkchirurgie, plastisch-rekonstruktive Chirurgie) sowie den konservativen Therapietechniken in ihrer Gesamtheit. Diese Expertise wird durch die entsprechende Zusatzbezeichnung „Handchirurgie“ nachgewiesen.

Durch langjährige klinische Erfahrungen in der Diagnostik und der Behandlung handchirurgischer Erkrankungsbilder können wir Ihnen eine umfassende ambulante Versorgung (Diagnostik und operative Versorgung einschließlich Nachbehandlung) für alle bestehenden Erkrankungen der Hand oder bei akuten Unfall- oder Sportverletzungen anbieten.

 

In unserer chirurgischen Praxis bieten wir das gesamte operative Spektrum der Handchirurgie, einschließlich der Prothetik an.

Morbus Dupuytren | Duputren´sche Kontraktur

Symptome und Ursache:
Durch eine gutartige Vermehrung von Bindegewebe im Bereich der Hohlhand und im weiteren Verlauf auch an den Fingern kommt es zu einer Ausbildung von lokalen Knoten und später von Strängen. Diese führen dazu, dass die betroffenen Finger nicht mehr vollständig gestreckt werden können. Es kann jeder Finger davon betroffen sein.

Diese Stränge zeigen weitergehende Veränderungen. Sie verhärten sich und es kommt zu einem Zusammenziehen des Gewebes, einer sogenannten Kontraktur. Dadurch kommt es zu einer zunehmenden Beugefehlstellung der betroffenen Finger. Entsprechend dem Ausmaß der Fehlstellung wird die Erkrankung in 5 Stadien eingeteilt.

Diese Erkrankung kann Männer und Frauen betreffen (in einem Verhältnis von 4:1) tritt meistens im 4. und 5. Lebensjahrzent auf.

Die Ursachen der Dupuytren´schen Kontraktur sind unklar. Eine Vererbung ist aber nachgewiesen.

Diagnostik:
Die Diagnose kann allein anhand der klinischen Untersuchung gestellt werden. Zusätzlich sollten Begleiterkrankungen abgeklärt werden.

Therapie:
Konservative Therapiemethoden können nicht zu einer Heilung der Erkrankung führen.

Wenn die lokale Knoten- und Strangbildung den Patienten mechanisch beeinträchtigt, kann operativ die Durchtrennung (Fasziotomie) oder die Entfernung (Fasziektomie) der Stränge durchgeführt werden. Dabei muss mikrochirurgisch gearbeitet werden, um die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Nerven und Gefäße zu schonen. Bei ausgeprägten Befunden sind eventuell lokale Hautplastiken erforderlich.

Diese Operation ist in unserer Praxis auch bei fortgeschrittenen Befunden ambulant durchführbar. Die genauen Therapiemaßnahmen wird Ihr behandelnder Arzt unter der Berücksichtigung von eventuell bestehenden Nebenerkrankungen im vorbereitenden Gespräch mit Ihnen ausführlich besprechen.

Nachbehandlung:
Nach der Operation wird die Hand vorübergehend mit einer Schiene ruhiggestellt. Im Rahmen der engmaschigen postoperativen Nachkontrollen entscheiden wir je nach Lokalbefund, ab wann die Hand funktionell wieder eingesetzt werden kann. Die lokale Nachbehandlung mit aktivem Beüben der Hand und die Narbenbehandlung kann vom Patienten nach entsprechender Anleitung oft selbstständig durchgeführt werden und wird je nach Bedarf durch die Verordnung von Physiotherapie durch uns ergänzt.

Schnellender Finger | Schnappfinger

Symptome und Ursache:
Durch eine Schwellung der Beugesehnen und der zugehörigen Sehnenscheiden kommt es zu einer Störung des Sehnengleitens im Bereich der Finger. Das gestörte Sehnengleiten macht sich in Form eines Schnappens im Beugesehnenbereich bemerkbar.

Die Ursachen für die Entstehung der Schwellungen der Beugesehnen und der Ringbänder / Sehnenscheiden sind vielfältig:

  • kurzfristige und chronische Überlastungen
  • Entzündungen und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
  • Arthrosen
  • Verletzungen der Beugesehnen

Häufig lässt sich aber auch keine eindeutige Ursache erkennen, so dass die Erkrankung im medizinischen Sprachgebrauch als idiopathisch bezeichnet wird.

Diagnostik:
Die Diagnose lässt sich größtenteils durch die klinische Untersuchung stellen. Bei Druck auf die verengte Region des Ringbandes besteht ein heftiger Schmerz. Wenn sich im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium das mechanisch störende Knötchen in der Beugesehne entwickelt hat, kann vom Patienten ein Schnappen des betroffenen Fingers ausgelöst und demonstriert werden. Röntgenuntersuchungen sind nicht erforderlich. Bei unklarem Befund kann mittels Ultraschalluntersuchung die verdickte Sehnenregion und das einengende Ringband lokalisiert werden.

Therapie:
In frühen Stadien der Erkrankung ist zunächst eine konservative Therapie indiziert (Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente). Bei Versagen der konservativen Therapie können wir bei mäßiger Symptomatik zunächst auch eine lokale Injektion eines entzündungshemmenden Medikamentes durchführen (ca. 30-50% der Patienten werden darunter beschwerdefrei).

Durch die operative Durchtrennung des Ringbandes ist letztendlich ein dauerhafter Therapieerfolg zu erreichen.

Unter Lokalanästhesie wird über einen ca. 1,5 cm langen Hautschnitt das verengte Ringband dargestellt und durchtrennt. Gegebenenfalls werden zusätzliche Verklebungen der Beugesehnen gelöst. Danach können die Sehnen wieder frei gleiten.

Nachbehandlung:
Nach der operativen Versorgung führen wir regelmäßige Wundkontrollen durch. Es ist ein selbstständiges aktives Bewegen des betroffenen Fingers durch den Patienten unbedingt erforderlich, um narbige Verklebungen im weiteren Verlauf zu vermeiden. Je nach Bedarf wird dies durch die Verordnung von Physiotherapie begleitet.
Die für Sie optimale Therapie wird im vorbereitenden Arzt-Patienten-Gespräch unter Berücksichtigung der lokalen Befunde und möglicher Nebenerkrankungen individuell festgelegt.

Karpaltunnelsyndrom

Symptome und Ursache:

Das Karpaltunnelsyndrom entsteht durch eine Druckschädigung des Nervus medianus. Dieser Nerv ist für die motorische und sensible Versorgung des 1.- 4. Fingers der Handinnenseite zuständig. Durch die Schädigung dieses Nerves kommt es zu einem Kribbeln und Einschlafen der Hände und nächtlichen Schmerzen.
Bei einer langandauernden Symptomatik kann es auch zu einem Rückgang der Muskulatur kommen, was man vor allem am Daumenballen beobachten kann.

Frauen werden davon dreimal häufiger betroffen als Männer.

Die Ursachen dieser Erkrankung sind vielfältig und auch nicht immer sicher zu klären. Beispiele dafür sind:

  • Veränderungen der knöchernen Wände des Karpalkanals
  • Entzündungen und Schwellungen der Sehnenscheiden, die den Nerv umgeben
  • Rheumatische Erkrankungen
  • chronische Überlastungen

Diagnostik:
Typisch für diese Erkrankung sind die Schmerzen und das Kribbeln im 1. – 4. Finger der betroffenen Hand. Beim Klopfen auf die Region des Karpaltunnels kommt es zu Schmerzen und einem elektrisierenden Gefühl der betroffenen Finger (Hofmann-Tinel-Zeichen).

Im weiteren Verlauf ist dann eine Messung der Nervenleitung durch einen Facharzt für Neurologie erforderlich. Hier muss ausgeschlossen werden, dass die Beschwerden durch eine Veränderung der Halswirbelsäule (Bandscheibenvorfall) hervorgerufen werden.

Therapie:
In leichten Fällen ist ein konservativer Behandlungsversuch mit einer nächtlichen Lagerungsschiene, einem Elektrotherapiegerät und einer medikamentösen Behandlung mit nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAR) möglich.

In den anderen Fällen wird eine operative Behandlung notwendig. Wir führen diese in einer minimalinvasiven, offenen Variante durch.
Dabei wird über einen knapp 2 cm langen Schnitt das Band, das den Karpalkanal überspannt, dargestellt. Dieses wird dann unter Sicht durch­trennt und der Nerv zusätzlich von umgebenden Verwachsungen oder Narbensträngen befreit.

Nachbehandlung:
Unmittelbar nach der Operation wird ein Verband angelegt. Die Fäden werden nach 14 Tagen entfernt. Die Hand kann ab dem Tag der Operation für einfache Tätigkeiten eingesetzt werden. Schweres Heben oder Tragen sowie die forcierte Handgelenkstreckung (Liegestütz-Bewegung) sollte für ca. 4 Wochen vermieden werden.

Skidaumen | Verletzung des ellenseitigen Bandes am Daumengrundgelenk

Ursachen und Symptome:

Beim sogenannten Skidaumen handelt es sich um eine Bandverletzung des ellenseitigen Daumengrundgelenkes. Sie entsteht typischerweise durch einen Sturz beim Skifahren in die Schlaufen der Skistöcke, kann aber natürlich auch durch andere Unfallmechanismen zustande kommen.

Wenn eine solche Bandverletzung nicht stabil ausheilt, entstehen erhebliche Probleme beim Zufassen mit der Hand, da dazu der Daumen den Langfingern gegenüber stehen und beim Belasten stabil sein muss. Ist das Seitenband am Daumengrundgelenk zerrissen, knickt der Daumen beim Zufassen im Grundgelenk weg und man kann Gegenstände nicht festhalten.

Diagnostik:

Eine frische Verletzung macht sich durch Schmerzen, eine lokale Schwellung mit Bluterguss sowie eine schmerzhafte Aufklappbarkeit des Daumengrundgelenkes an der Innenseite bemerkbar. Trotzdem wird diese Verletzung oft unterschätzt und nicht korrekt behandelt. Es entwickeln sich eine chronische Instabilität und daraus ein vorzeitiger Gelenkverschleiß, eine so genannte Arthrose.

Die Diagnose wird gestellt aufgrund der Instabilität in der klinischen Untersuchung. Zum Ausschluss von knöchernen Begleitverletzungen muss zusätzlich eine Röntgenuntersuchung des Daumens erfolgen .

Eine Ultraschalluntersuchung kann die Bandverletzung sicher darstellen. Ein MRT ist bei derartigen Verletzungen routinemäßig nicht erforderlich.

Therapie und Nachbehandlung:

Frische Bandverletzungen sollte man konsequent behandeln. Je nach Ausprägung der Verletzung ist eine operative oder konservative Therapie möglich.

Unter bestimmten Umständen ist eine 6-wöchige konsequente Ruhigstellung möglich. Diese birgt aber die Gefahr in sich, dass das Band instabil wird, wenn es nicht am korrekten Ansatzpunkt verheilt. Dazu kann es kommen, wenn ein Teil des gerissenen Bandes aus seiner korrekten Lage heraus verschoben ist.

Hauptsächlich wird diese Verletzung deshalb operativ versorgt. Das zerrissene Band wird genäht oder bei einem Abriss vom knöchernen Ansatzpunkt mit einem Fadenanker an seiner Insertionsstelle wieder fixiert.

Bei veralteten und instabil gewordenen Verletzungen kann je nach intraoperativem Befund eine Rekonstruktion des Bandapparates durchgeführt werden. Bei einer Schädigung des Gelenkknorpels (posttraumatische Arthrose) stellt die operative Versteifung des Grundgelenkes eine gute Behandlungsoption dar, weil sie den Patienten damit wieder einen schmerzfreien Einsatz des Daumens gewährleistet.

Welche Therapiemaßnahme für den jeweiligen Betroffenen in Frage kommt, ist in einem individuellen Gespräch mit dem Handchirurgen als Operateur abzusprechen. Die Nachbehandlung unterscheidet sich je nach Art des Therapieverfahrens und wird individuell für jeden Behandlungsfall entschieden.

Kahnbeinbruch | Scaphoidfraktur

Symptome und Ursache:

Ein Sturz auf die überstreckte Hand kann bei entsprechender rasanter Gewalteinwirkung zu einem Knochenbruch des Kahnbeins (Scaphoid) führen.
Das Problem solcher Kahnbeinbrüche ist, dass man sie unmittelbar nach dem Unfall im Röntgenbild oft nicht erkennt. Auch die durch den Bruch entstandenen Schmerzen und Beschwerden sind zunächst oft tolerabel und nur mäßig ausgeprägt, so dass der Patient den Arzt nicht aufsucht.

Diagnostik:

Bereits mit der Anamnese des Unfallgeschehens und einer korrekten klinischen Untersuchung kann der handchirurgisch erfahrene Arzt die Verdachtsdiagnose Kahnbeinfraktur stellen.
Neben der zunächst routinemäßig erforderlichen Röntgenaufnahme des Handgelenkes in 2 Ebenen wurde früher zusätzlich das Kahnbeinquartett (4 Aufnahmen des Kahnbeines in 4 Aufnahmeebenen) veranlasst. Diese Untersuchung ist heute durch das Kahnbein-CT ersetzt worden.

Ein axiales Scaphoid-CT ist unbedingt erforderlich für die Diagnostik der Verletzung und die weitere Therapieentscheidung (Computertomogramm mit Ausrichtung an der Kahnbeinachse und in Dünnschicht-Verfahren). Nur in dieser Untersuchung kann die Fraktur sicher klassifiziert werden und eine endgültige Entscheidung über die notwendige Therapie getroffen werden.
Ein MRT (Magnetresonanztomographie) ist zur Diagnosesicherung standardmäßig nicht erforderlich und verbleibt speziellen Fragestellungen vorbehalten.

Die erforderliche Diagnostik wird vom behandelnden Chirurgen anhand der Vorbefunde individuell entschieden. Die arthroskopische Untersuchung des Handgelenkes ist nur in Ausnahmefällen notwendig.

Therapie und Nachbehandlung:

Früher wurden Scaphoidfrakturen fast ausschließlich mit einem Gips über 12 Wochen ruhig gestellt, der neben dem Handgelenk oft auch das Ellenbogengelenk still legte. Erschwerend kam dazu, dass viele dieser Frakturen trotz der langen Gipsruhigstellung mit dem so genannten „Kahnbeingips“ nicht ausheilten. Es entwickelte sich eine Pseudarthrose, das sogenannte Falschgelenk im Bereich des Knochenbruchs. Diese machten aufwändige operative Rekonstruktionen des Kahnbeines erforderlich. Auch danach war wieder eine sehr lange Gipsruhigstellung notwendig.
Heutzutage hat sich auf Grund der Entwicklung neuer Implantate (Spezialschrauben, die nach dem Entwickler Herbert-Schrauben benannt werden) die Behandlung des Kahnbeinbruchs grundlegend geändert. Die meisten dieser Frakturen des Kahnbeins sind instabil und werden somit einer sofortigen operativen Therapie und der Verschraubung zugeführt. Die Herbert-Schraube hat 2 Gewindegänge mit unterschiedlichen Steigungsgraden. Beim Einbringen des Implantates entsteht dadurch eine Kompression auf den Bruchspalt und man erreicht die zuverlässige Stabilität der Knochenteile miteinander. Dies führt fast immer zur sicheren Ausheilung der Fraktur. Eine Gipsruhigstellung ist nach dieser Operation oft nur noch sehr kurzfristig notwendig. Somit erreicht man schneller wieder einen guten Bewegungsumfang am verletzten Handgelenk, sodass auch eine frühzeitige Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess möglich ist.
Diese Operation ist jederzeit ambulant durchführbar, da bei entsprechender Spezialisierung des Operateurs nur ein kleiner Zugang notwendig ist.
Bei veralteten Verletzungen sind oft ergänzend  die Entnahme von einem Knochenspan oder Knochenmark am Becken oder sogenannte gefäß-gestielte Knochenspäne notwendig. Ob diese Eingriffe ambulant zu realisieren sind, wird im individuellen Gespräch mit dem Patienten geklärt.

Distale Radiusfraktur | Körperferner Speichenbruch

Ursache:

Die Ursache für einen Knochenbruch ist immer eine externe Gewalteinwirkung im Rahmen eines Unfallgeschehens. Die Speiche (Radius) bricht in der Nähe des Handgelenkes.

Symptome und Diagnostik:

Das betroffene Handgelenk ist geschwollen, es schmerzt und die Beweglichkeit ist eingeschränkt.  Eine Röntgenaufnahme des Handgelenkes in 2 Ebenen weist dann den Bruch am Radius nach. Mitunter sind weitere bildgebende Maßnahmen wie eine Computertomografie zur genauen Analyse der Frakturmorphologie und der weiteren Therapieentscheidung erforderlich. Die Entscheidung, ob diese erforderlich sind, trifft der behandelnde Chirurg anhand der bildgebenden Diagnostik.

Therapie und Nachbehandlung:

Je nachdem, ob und wie weit die Fraktur verschoben ist, unterscheiden sich die weiteren Behandlungsmaßnahmen. Entweder wird das Handgelenk in einem Gips oder einer Orthese konsequent ruhig gestellt (konservative Therapie) oder der Knochenbruch muss operativ versorgt werden.

Mit den modernen Osteosynthese-Implantaten ist eine optimale Versorgung dieser Fraktur möglich. Es wird eine speziell für solche Knochenbrüche entwickelte Platte zur Stabilisierung der Fraktur nach Reposition entweder von der Streckseite oder von der Beugeseite des Unterarmes aus eingebracht. Das Ziel der operativen Versorgung mit einer Frakturplatte ist die frühe funktionelle Nachbehandlung des Handgelenkes.
Anschließend beginnt das aktive Beüben des Handgelenkes, wobei nicht immer eine Krankengymnastik notwendig ist.
Ob später noch eine Metallentfernung erforderlich ist, hängt von individuellen Faktoren ab. Diese Fragen werden im Einzelnen mit Ihrem betreuenden Arzt entschieden.

Wenn eine Radiusfraktur operativ versorgt werden muss, können Komplikationen durch das Osteosynthesematerial auftreten wie z.B. Sehnenrupturen. Außerdem können Begleitverletzungen zum Tragen kommen (z.B. Bandverletzungen und Instabilitäten im Bereich der Handwurzel). Diese werden durch bildgebende Untersuchungen wie ein MRT oder durch invasive Maßnahmen wie eine Spiegelung des Hand-Gelenkes (Arthroskopie) nachgewiesen. Auch hier ist eine operative Versorgung durch den Handchirurgen zu empfehlen.

Die Nachbehandlung entscheidet sich wieder daran, welche Form des Knochenbruchs und welche Begleitverletzungen bestanden und welche therapeutischen Maßnahmen durchgeführt wurden. Wir passen diese jeweils individuell an ihre Verletzung und an ihren persönlichen Erkrankungsverlauf an.

Rhizarthose | Arthrose des Daumensattelgelenkes

Symptome und Ursache:

Von der Arthrose (Gelenkverschleiß) des Daumen-Sattelgelenkes sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Bei dieser Erkrankung kommt es zu Schmerzen im Daumenstrahl, die sich beim Patienten im Beruf und Haushalt bereits bei leichten Tätigkeiten wie das Auswringen eines Lappens oder Umdrehen eines Schlüssels bemerkbar machen.

Diagnostik:

Am Anfang der Behandlung steht eine ausführliche Erhebung der Anamnese des Krankheitsverlaufes, der manuellen Belastung des Patienten und der gewünschten Therapieziele. Daran schließt sich eine gründliche klinische Untersuchung der Hand zum Erheben des Lokalbefundes an.
Eine Röntgenuntersuchung des Handgelenkes und der Handwurzel inklusive des Daumenstrahles in 2 Ebenen wird durchgeführt. Sie zeigt bei diesem Erkrankungsbild alle wesentlichen, für die Therapieentscheidung erforderlichen Befunde.
Auf weiterführende bildgebende Verfahren wie die Computertomografie oder das MRT kann bei fast allen Patienten verzichtet werden. Die Entscheidung über eine weiterführende Diagnostik wird ihr behandelnder Arzt mit Ihnen gemeinsam individuell treffen.

Therapie und Nachbehandlung:

Rückgängig kann man die durch Abnutzung und verschleißbedingten arthrotischen Veränderungen nicht machen. Aber es gibt zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten um die Beschwerden so zu lindern, sodass eine alltägliche Gebrauchsfähigkeit der Hand wieder erreicht wird.

Man unterscheidet die nichtoperativen (konservativen) Maßnahmen von den operativen Maßnahmen. Schwerpunkt sind in unserer Praxis die operativen Methoden, die aber eine Ausschöpfung der konservativen Behandlungen voraussetzen. Alle unsere Patienten werden dazu ausführlich beraten.

Konservative Therapien sind unter anderem physiotherapeutische Maßnahmen mit Krankengymnastik, manueller Therapie und lokale Ultraschallapplikation. Auch eine Ergotherapie zur Verbesserung der Bewegungsabläufe und damit zu einem ergonomischeren Einsatz des Daumens ist sinnvoll. Orthesen in unterschiedlicher Form können unterstützend eingesetzt werden. Eine gute Beratung durch den behandelnden Arzt ist dabei unbedingt erforderlich. Lokale Injektionen sind ebenfalls eine standardmäßige Behandlung bei Arthrose. Auch eine Röntgenbestrahlung arthrotisch veränderter Gelenke (Radiatio) durch einen Radiologen kann eine zeitweise Symptomverbesserung bringen.

Wenn sich durch konservative Therapie keine deutliche Besserung der Beschwerden erreichen lässt, wird oft die operative Versorgung erforderlich. Die Operation der Sattelgelenksarthrose ist sehr gut für eine ambulante Versorgung geeignet. Ein stationärer Aufenthalt ist dazu nicht notwendig. Der Eingriff wird in unserer Praxis häufig und regelmäßig durchgeführt.

Die Vielfalt der operativen Maßnahmen ist groß. Zu den Standardeingriffen im Bereich des Daumensattelgelenkes zählen resezierende Operationen (Resektionsarthroplastik), Versteifung im Bereich des Sattelgelenkes (Arthrodese) und in letzter Zeit auch der endoprothetische Ersatz des Daumensattelgelenkes. Die Entscheidung, welches operative Verfahren für den Patienten die optimale Lösung darstellt, muss je nach Untersuchungsbefund und Anspruch des Patienten individuell getroffen werden. Dazu wird Ihr behandelnder Chirurg Sie gründlich untersuchen und über alle operativen Möglichkeiten in Kenntnis setzen.

Je nach Art der operativen Versorgung unterscheidet sich die postoperative Nachbehandlung deutlich. Auch diese wird Ihnen Ihr behandelnder Arzt im Bedarfsfall je nach Wahl des operativen Verfahrens ausführlich erläutern.

Postoperative Hinweise

Die Nachbehandlung führen wir in aller Regel in unserer Praxis selbst durch. Somit werden Sie von Ihrem Operateur bis zur Genesung betreut und es werden in der Nachbehandlung die speziellen handchirurgischen Kenntnisse Ihres behandelnden Arztes in vollem Umfang genutzt.

Die im Folgenden gegebenen Hinweise und Informationen stellen keinen Ersatz für die Untersuchung und die Beratung durch ihre Ärzte dar. Wir möchten Sie hiermit dennoch über einige Besonderheiten in der Nachbehandlung verletzter oder erkrankter Hände informieren:

Die normale Funktion der Hand ist Bewegung!

Nach einer Verletzung oder einer Operation an der Hand ist es oft notwendig, die Hand für eine gewisse Zeit ruhig zu stellen. Alle nicht ruhig gestellten Gelenke der Hand sollten auch in dieser Zeit bewegt werden, da die Gelenke der Hand bei zu langer „Schonung“ zu Einsteifungen neigen.
Soweit möglich, sollte der Faustschluss über den Tag mehrfach geübt und im Verlauf gesteigert werden. Auch Bewegungen der Schulter sowie des Ellenbogens sollten hierbei nicht vergessen werden.

Ist die Zeit der Ruhigstellung mittels Schiene oder Gips beendet, werden wir Sie anleiten, die bis dahin ruhig gestellten Gelenke, zu bewegen. Dabei kann es hilfreich sein, die gesunde Hand unterstützend mit einzusetzen. Die Bewegungsübungen sollten angenehm sein. Die Schmerzgrenze sollte dabei nicht überschritten werden.

Die operierte oder verletzte Hand neigt für Wochen oder Monate zur Schwellung. Auch wenn Sie dies beunruhigt, ist das ein natürlicher Vorgang.

Unverzüglich mit uns Kontakt aufnehmen bzw. die Arztpraxis aufsuchen sollten Sie wenn, Finger oder Hand im Gips oder Schienenverband deutlich anschwellen, die Schmerzen unerwartet zunehmen oder es zu Durchblutungs- oder Gefühlsstörungen kommt. Ein drückender oder unbequemer Gips bzw. eine Schiene müssen in der Praxis kontrolliert werden.

Um der Schwellneigung der Hand nach Unfall oder Operation entgegenzuwirken, sollten Sie ihre Hand in den ersten Tagen immer in Herzhöhe halten. Ein Armtragetuch oder einen Schal, in welchen Sie den verletzten Arm einhängen, führt bereits nach wenigen Tagen zu Bewegungseinschränkungen in Ellenbogen und Schulter. Sie sollten daher nicht benutzt werden.

Lagern sie ihren Arm beim Schlafen oder im Sitzen etwas erhöht z. B. auf einem Kissen. Außerdem ist das Kühlen der Hand mithilfe einer, mit kaltem Wasser gefüllten, Wärmflasche oder einem, in ein Tuch gewickelten, Kühlakku hilfreich. Das regelmäßige Anspannen der Unterarmmuskulatur aktiviert die Muskelpumpe und führt hierdurch zu einer Abnahme der Schwellung.

Empfindliche Narben

Da die menschliche Hand außerordentlich gut mit Gefühlsnerven durchsetzt ist, zeigen sich Narben im Bereich der Hand auch bei völlig regelrechter Narbenbildung häufig über lange Zeit sehr empfindlich. Die Pflege sowie Massage der Narben hilft diese Empfindlichkeit zu verringern. Wir werden Sie hierzu anleiten.

Sollten beide Hände zur selben Zeit operiert werden?

Um jederzeit die grundlegenden Bedürfnisse in ihrem Alltag verrichten zu können, benötigen Sie immer mindestens eine intakte Hand. Daher empfehlen wir in keinem Fall geplante Operationen an beiden Händen zum selben Zeitpunkt. Maßgeblich für den passenden Zeitpunkt der Operationen ist die Dringlichkeit der Erkrankung sowie die hierfür notwendige Funktionsfähigkeit der nicht zu operierenden Hand. Wir werden Sie hierzu beraten.

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie