Die Nachbehandlung führen wir in aller Regel in unserer Praxis selbst durch. Somit werden Sie von Ihrem Operateur bis zur Genesung betreut und es werden in der Nachbehandlung die speziellen handchirurgischen Kenntnisse Ihres behandelnden Arztes in vollem Umfang genutzt.
Die im Folgenden gegebenen Hinweise und Informationen stellen keinen Ersatz für die Untersuchung und die Beratung durch ihre Ärzte dar. Wir möchten Sie hiermit dennoch über einige Besonderheiten in der Nachbehandlung verletzter oder erkrankter Hände informieren:
Die normale Funktion der Hand ist Bewegung!
Nach einer Verletzung oder einer Operation an der Hand ist es oft notwendig, die Hand für eine gewisse Zeit ruhig zu stellen. Alle nicht ruhig gestellten Gelenke der Hand sollten auch in dieser Zeit bewegt werden, da die Gelenke der Hand bei zu langer „Schonung“ zu Einsteifungen neigen.
Soweit möglich, sollte der Faustschluss über den Tag mehrfach geübt und im Verlauf gesteigert werden. Auch Bewegungen der Schulter sowie des Ellenbogens sollten hierbei nicht vergessen werden.
Ist die Zeit der Ruhigstellung mittels Schiene oder Gips beendet, werden wir Sie anleiten, die bis dahin ruhig gestellten Gelenke, zu bewegen. Dabei kann es hilfreich sein, die gesunde Hand unterstützend mit einzusetzen. Die Bewegungsübungen sollten angenehm sein. Die Schmerzgrenze sollte dabei nicht überschritten werden.
Die operierte oder verletzte Hand neigt für Wochen oder Monate zur Schwellung. Auch wenn Sie dies beunruhigt, ist das ein natürlicher Vorgang.
Unverzüglich mit uns Kontakt aufnehmen bzw. die Arztpraxis aufsuchen sollten Sie wenn, Finger oder Hand im Gips oder Schienenverband deutlich anschwellen, die Schmerzen unerwartet zunehmen oder es zu Durchblutungs- oder Gefühlsstörungen kommt. Ein drückender oder unbequemer Gips bzw. eine Schiene müssen in der Praxis kontrolliert werden.
Um der Schwellneigung der Hand nach Unfall oder Operation entgegenzuwirken, sollten Sie ihre Hand in den ersten Tagen immer in Herzhöhe halten. Ein Armtragetuch oder einen Schal, in welchen Sie den verletzten Arm einhängen, führt bereits nach wenigen Tagen zu Bewegungseinschränkungen in Ellenbogen und Schulter. Sie sollten daher nicht benutzt werden.
Lagern sie ihren Arm beim Schlafen oder im Sitzen etwas erhöht z. B. auf einem Kissen. Außerdem ist das Kühlen der Hand mithilfe einer, mit kaltem Wasser gefüllten, Wärmflasche oder einem, in ein Tuch gewickelten, Kühlakku hilfreich. Das regelmäßige Anspannen der Unterarmmuskulatur aktiviert die Muskelpumpe und führt hierdurch zu einer Abnahme der Schwellung.
Empfindliche Narben
Da die menschliche Hand außerordentlich gut mit Gefühlsnerven durchsetzt ist, zeigen sich Narben im Bereich der Hand auch bei völlig regelrechter Narbenbildung häufig über lange Zeit sehr empfindlich. Die Pflege sowie Massage der Narben hilft diese Empfindlichkeit zu verringern. Wir werden Sie hierzu anleiten.
Sollten beide Hände zur selben Zeit operiert werden?
Um jederzeit die grundlegenden Bedürfnisse in ihrem Alltag verrichten zu können, benötigen Sie immer mindestens eine intakte Hand. Daher empfehlen wir in keinem Fall geplante Operationen an beiden Händen zum selben Zeitpunkt. Maßgeblich für den passenden Zeitpunkt der Operationen ist die Dringlichkeit der Erkrankung sowie die hierfür notwendige Funktionsfähigkeit der nicht zu operierenden Hand. Wir werden Sie hierzu beraten.