Hämorrhoiden & Co. - (k)ein Tabuthema

Erkrankungen des Enddarms und der Analregion sind ein weit verbreitetes Problem und kommen in allen Bevölkerungsschichten und allen Altersklassen vor. Häufig stellen Betroffene die Selbstdiagnose „Hämorrhoiden“ und greifen zu Hausmitteln oder frei verkäuflichen Salben und Zäpfchen. Auch wenn sich die Symptome bei diversen proktologischen Erkrankungen oft ähneln, können diese auf eine Vielzahl von gut- und auch bösartigen Erkrankungen zurückzuführen sein und auch funktionelle Störungen sind in dieser Region häufig. Gemeinsam ist den Erkrankungen des „Ausscheidungsorgans“ ein hoher Leidendruck. Dennoch trauen sich viele Betroffene nicht, einen Arzt aufzusuchen, da es sich um eine sehr sensible Thematik handelt, die sehr schambesetzt ist.

Dass es mit der „Proktologie“ sogar eine Spezialisierung innerhalb der Medizin gibt, die sich ausschließlich mit Enddarm- und Analerkrankungen beschäftigt, ist in der Bevölkerung oft gar nicht bekannt. Durch die anatomische und funktionelle Komplexität der Analregion und auch der „Interdisziplinarität“ ist diese Spezialisierung jedoch mehr als gerechtfertigt. Die Proktologie bildet praktisch eine Schnittmenge aus Chirurgie, Gastroenterologie, Onkologie, Dermatologie und teils noch weiteren Fachgebieten.

Je nach vorliegender Erkrankungen umfasst das Fachgebiet die medikamentöse, operative und physiotherapeutische Therapie. Auch diätetische Maßnahmen kommen zum Einsatz, womit sich auch ein Berührungspunkt mit der Ernährungsmedizin ergibt.

Letztere beschäftigt sich sowohl mit der Prävention von Erkrankungen und auch mit der Unterstützung der Behandlung von Erkrankungen aus allen Fachgebieten durch gezielte Ernährungsmaßnahmen. Leider sind durch die typische Ernährung der Industrienationen über die Hälfte der Bevölkerung übergewichtig und bereits Kinder leiden in zunehmendem Maß an den typischen Wohlstandserkrankungen (u.a. Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen). Trotz der offensichtlichen Überernährung besteht häufig ein Mangel an Vitalstoffen (Vitamine, Spurenelemente und vieles mehr), was die gesundheitliche Situation noch zusätzlich verschlechtert.

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