Schnupfen im Sommer?

› Eine Allergie ist keine Bagatellerkrankung

Sonne satt und laue Abende im Freien - fast jeder freut sich auf die warme Jahreszeit. Doch mit den sommerlichen Wohlfühl-Erlebnissen beginnt für viele auch die Leidenszeit. Niesattacken und wochenlanges Laufen einer Schnupfnase, juckende Augen und physische Abgeschlagenheit sind Beschwerden, die auch auf eine allergische Ursache deuten können. Zur Abklärung sollte ein allergologisch erfahrener Arzt zu Rate gezogen werden.

"Eine Allergie ist keine Bagatellerkrankung", mahnt Annett Stolper, Fachärztin für HNO-Heilkunde im MVZ Flemmingstraße der Poliklinik GmbH Chemnitz. „Nur die wenigsten wissen, dass eine Pollenallergie gravierende Folgen nach sich ziehen kann. Bleibt sie über Jahre unbehandelt, kann sich aus Heuschnupfen Asthma bronchiale entwickeln.“

Hausmittel und rezeptfreie Arzneien zur Selbstmedikation sollten nur angewandt werden, wenn eine Allergie und deren Auslöser bereits diagnostiziert sind. Abschwellend wirkende Nasentropfen dürfen Betroffene niemals länger als eine Woche einnehmen, da sich sonst ein Arznei-Schnupfen entwickeln kann. Verschwinden die Symptome nicht binnen zehn Tagen, sollte ein Arzt um Rat gefragt werden.

Zur Diagnostik einer allergischen Rhinitis ist ein Pricktest der am häufigsten durchgeführte Allergietest, dessen Kosten bei konkretem Verdacht auch die gesetzliche Krankenkasse übernimmt. Er ist schnell und einfach durchzuführen, in der Regel schmerzlos und auch für Kinder geeignet.
Dabei wird meist am Unterarm eine kleine Lösungsmenge des vermutlichen Allergens auf gekennzeichnete Stellen aufgetropft und mit einem Nadelstich unter die Haut gebracht. Nach zwanzig Minuten können die Testergebnisse anhand der Hautreaktion abgelesen bzw. beurteilt werden. Eine allergische Reaktion zeigt sich z.B. durch Bildung einer roten Quaddel, ähnlich wie bei einer Brennnessel-Berührung.

Durch die frühzeitige und während der Pollenflugzeit andauernde Therapie des Heuschnupfens besteht die Möglichkeit einer dauerhaften Immunisierung (Hyposensibilisierung). Die ärztliche Behandlung wirkt der Entstehung schwerwiegenderer Komplikationen, wie der Entwicklung eines chronischen Asthma bronchiale entgegen.

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